Gestern wurde mir die Ehre zu Teil, die Ergebnisse eines schulischen Projekts vor den Tourismusvertretern Osttirols zu präsentieren. Was im ersten Moment nicht spektakulär klingt, hatte dennoch eine gewisse Brisanz. Die von den Schülerinnen der HAK durchgeführte Vermieterbefragung (Tourismus) brachte Ergebnisse zu Tage, die für einige Diskussion sorgte. Inhaltlich möchte ich nicht näher auf Details eingehen. Kurz gefasst ging es um die überall bekannte Diskussion bzgl. der Allokation von Werbemittel und mangelnde Gelder für die Produktentwicklung (Link zur Präsentation). Dass die Diskussion aber im Fall von Osttirol berechtigt ist, zeigen die seit 1995 stagnierenden Nächtigungszahlen.
Die Botschaft der Osttirol Werbung
Was für zukunftsfähige Entwicklung bedeutend interessanter ist, war dem Wesen des Osttiroler Tourismus in Form von Organisation und Hierarchie nachzuspüren. Die Zukunft – das lehrt uns die moderne Evolutionsforschung – liegt in der Kooperation. Kooperation ist – laut Wikipedia - für deren Dauer ein Zusammenschluss im Sinne von Systembildung. Unter Kooperation verstehe ich persönlich freiwillige Kooperation, die natürlich nur Zustande kommt, wenn beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren. Wenn ich von Kooperation spreche, dann geht es in erster Linie um synergetische Kooperation, eine Art von Zusammenarbeit in der Neues entstehen kann. Ein System – und damit Kooperation – ist (wenn sie funktioniert) mehr als die Summe ihrer Teile.
Wie sieht das nun im (Osttiroler) Tourismus aus? Für mich als Quereinsteiger im Osttiroler Tourismus, war es interessant, die unterschiedlichen Hierarchien und Gruppen wahrzunehmen, zwischen denen eine Kooperation scheinbar nur bedingt stattfindet. Dabei wäre es verfehlt einer Seite schon im Vorhinein den Schwarzen Peter zuzuschieben. Klar ist, dass gerade der Tourismus als System funktionieren muss, wo ein Zahnrad in das andere greift. Erst das produktive Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure bringt eine synergetische Kooperation hervor. Diesbzüglich sind flache Hierarchien besonders wichtig. Dazu müssen aber alle bereit sein. Mindestens so gefordert wie die Tourismusverbandsführung in solch einer Situation ist, sind auch die “einfache Mitglieder”. Von ihnen muss die Energie ausgehen, denn bei ihnen findet der Tourismus statt. Der TVB ist im Gegenzug gefordert, flache Hierarchien zuzulassen, die Innovation begünstigen.
Schlussendlich bleibt aber alles graue Theorie, wenn es am Wesentlichen mangelt: An Vertrauen, Wertschätzung und Transparenz. Diese Kernpunkte herzustellen muss der erste Schritt für ein zukunftsfähige Entwicklung sein!
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