Bye – bye Darwin

7. Januar 2010 Allgemein Kommentare deaktiviert

Wer kennt ihn nicht, Charles Darwin. Selten hat ein Biologe unsere Sicht der Welt so beeinflusst wie er. “Survival of the fittest”, ist ein viel zitierter Ausspruch der im Rahmen der Evolutionstheorie mit Darwin in Verbindung gebracht wird. Eigentlich zu unrecht, denn der Satz stammt von Herbert Spencer, der mit diesem Ausspruch die “Denke” Darwins zusammenfasste.  Nicht selten wird unser täglicher wirtschaftlicher Konkurrenzkampf mit den Erkenntnissen von Charles Darwin legitimiert bzw. verzerrt. Denn “survival of the fittest” meint nicht den “Fittesten und Gesundesten” sondern den am besten Angepassten.

Charles Darwin im 51. Lebensjahr

Charles Darwin im 51. Lebensjahr - Wikipedia

Wie sich in den letzten Jahren herausstellte, sind Darwins Thesen nicht länger zur Gänze haltbar. Dabei sind 2 Punkte von besonderer Bedeutung:

1. Evoulution geschieht nicht schleichend und fortwährend wie Darwin behauptet, sondern ist geprägt von stabilen Phasen (Stasis), die von Phasen des Umbruchs unterbrochen werden. In diesen Entwicklungsschüben passiert in sehr kurzer Zeit sehr viel (vgl. Bauer J | Das kooperative Gen | S. 66).

2. Voraussetzung darwinistischer Entwicklungen ist die Blindheit der sich entwickelnden Individuen gegenüber den Rahmenbedingungen (vgl. Wikipedia). Diese Erkenntnis muss heute auch zurückgewiesen werden. Denn Evolution geschieht nicht zufällig, sondern wird aktiv betrieben und durch externe Stressoren – wie zum Beispiel klimatischen Veränderungen – angestoßen (vgl. Bauer J.| Das kooperative Gen | S. 67).

Diese 2 Tatsachen haben eine große Bedeutung für unsere weitere gesellschaftliche Entwicklung. Berücksichtigt man nämlich die fraktale Ordnung unserer Welt, dann ist der Schluss zulässig, dass sich gravierende gesellschaftliche Veränderungen auch schubweise ereignen und nicht langsam und schleichend. [ Fraktale Ordnung: In diesem Konzept geht man davon aus, dass die Welt nach dem Prinzip des Selbstähnlichkeit aufgebaut ist. Zusammenhänge und Strukturen auf zellulärer Ebene finden sich auch in der Gesellschaft wieder]. Dass  ein Wandel in unserer Gesellschaft vor der Türe steht, ist für wache Geister unübersehbar. Dennis Meadows, der Verfasser des bekannten Buchs “Grenzen des Wachstums” geht sogar davon aus, dass sich die Gesellschaft in den nächsten 20 Jahren stärker ändern wird als in den letzten 50 Jahren.

Die Evolution geht weiter und Darwins Thesen werden wahrscheinlich noch länger die Basis der Gedankenkonstrukte vieler Menschen beeinflussen, auch wenn seine  Erkenntnisse heute schon großteils widerlegt wurden.

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