Das Alte ist tot, es lebe das Neue! Transformation ist das Schlagwort der Stunde. Wie kann diese Transformation hin zur Zukunftsfähigkeit jedoch gelingen?
Für die Beantwortung dieser Frage eignen sich unter anderem die Arbeiten von Christopher Alexander. Zugegeben, ich habe seine Werke nicht gelesen, sondern mich nur an der Sekundärliteratur von Helmut Leitner erfreut.
Was spricht Alexander zum Thema Transformation? Für ihn gibt es 7 Prinzipien die Transformation beschreiben können, eines ist das Prinzip der Strukturerhaltung. Für eine organische, lebendige Entwicklung ist laut Alexander die Strukturerhaltung maßgeblich. Das bedeutet, dass der nächste Schritt in einer Entwicklung so geschieht, dass die bestehende Struktur bewahrt und ihre latenten (versteckten) Möglichkeiten genutzt werden. Im Grunde sehe wir das auch täglich. Schlussendlich steckt in der Sturkturerhaltung auch eine Form der Energieeffizienz. Man baut auf Bestehendem auf und nutzt Vorhandenes, denn Strukturen aufzubauen kostet Energie und Zeit.
Anderes ausgedrückt, wenn wir von einem Systemzustand in den nächsten springen wollen, wird das organisch, natürlich nicht möglich sein. Es braucht unter anderm die Schritthaftigkeit.
Ein gutes Beispiel für die Strukturerhaltung ist Carsharing. Die “latent” vorhandene Möglichkeit ein Auto nicht besitzen zu müssen, sondern teilen zu können wird genutzt. Die Mobilität wird aufrecht erhalten, das Prinzip Auto ebenfalls. Ein Verzicht auf das Auto ist nicht von heute auf morgen möglich. Es wäre kein organischer Prozess. Es wäre für das Gesamtsystem nicht verträglich, wenn wir morgen keine Autos mehr hätten. Durch Carsharing ändert sich auf Zeit gesehen das System. Schnell gedacht bedeutet Carsharing: weniger PKW-Zulassungen, geringe Anzahl an notwendigen Garagen bzw. Parkplätzen, neue Community-Erfahrungen für Nutzer, Zugang zum PKW auch für finanziell schlecht ausgestattet Personen, neue Geschäftsmodelle für Autohersteller bzw. Autovermieter….Wer kann schon wissen welche latenten Möglichkeiten sich aus dem “Sharing-Prinzip” ergeben, umgelegt auf andere Lebensbereiche!?
Fakt ist, Transformation geschieht laufend. Meiner Wahrnehmung nach in letzter Zeit mit zunehmender Geschwindigkeit. Klar ist, dass es in unserer Gesellschaft aber auch Kräfte und Interessen gibt, die sich gegen eine Transformation stellen. Bleiben diese Kräfte erfolgreich in der Erhaltung ihrer Machtstrukturen, so muss man damit rechnen, dass eine organische, natürliche Transformation nicht möglich sein wird.
Was jeder Einzelne für eine organische Transformation tun kann, ist sich für das Neue zu interessieren, das Neue zu unterstützen, das Neue in Schritten in sein Leben einzubinden. Alles ist mit allem verbunden und kleine Schritte können das Tor zu weiteren, vielleicht größeren Schritten öffnen.
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Kommentare
Frank Waltritsch
Wenn das Alt stirbt, hat es zuvor etwas geleistet. Was war das Gute am Alten?
Erst durch die Wertschätzung dessen, kann eine Veränderung auch ohne zu große Widerstände, und ökologisch sinnvoll von statten gehen – das Ergebnis Verädnerung mit hoher Effektivität.
Was war das Gute, und was braucht, man nicht mehr? Was wird ersetzt?
Von innen nach außen. Erst der innere Sieg dann der Äußere. “Der Zustand der Umwelt ist der Spiegel unserer Herzen ….”
Geschrieben am 17. Juni 2011 um 09:46 Uhr •
Michael Hohenwarter
Danke Frank für die stimmige Vertiefung bzw. Fortführung meiner Zeilen. Kann dir 100% zustimmen. Zu erkennen was gut ist bzw. dessen Wertschätzung als Fundament für Transformation.
Geschrieben am 20. Juni 2011 um 19:39 Uhr •
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