Dass ein Innovationskongress dieses Formats in Villach stattfindet, hätte sich vor ein paar Jahren wohl niemand gedacht. International bekannte Größen wie Jeremy Rifkin oder Peter Barbeck-Letmathe (Präsident der Verwaltungsräte der Nestlè AG) wurden vom Institut für Innovation nach Villach gelotst. Danke dafür!
Da ich mich in diesem Blog mit dem Thema Wandel auseinandersetzte und den Wandel gr0ß – als Wandel der Kultur, der Systeme udgl. verstehe – möchte ich den Innovationskongress und die zusammenfassenden Schlüsselpunkte auch aus diesem Gesichtspunkt betrachten.
Takeways Tag 1
Takeways Tag 2
Zusammenfassend: Themen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit udgl. sind im vordenkenden Mainstream mittlerweile angekommen. Interessant finde ich auch die Überlegung, dass die Digitalisierung der Produkte & des Wissens sehr wahrscheinlich zu einer Dezentralisierung der Produktion und des Wissens führen werden. Das ist für mich ein ganz zentraler Baustein (nicht der einzige), um unsere Zivilisation zukunftsfähig zu gestalten. Innovation & Nachhaltigkeit gehen aus meiner Sicht Hand in Hand, besonders dann, wenn man Innovation nicht nur als technische Innovation versteht, sondern auch als soziale!
Früh am Morgen und ich sitze gerade vor der Draftversion des kommunalen Leitfadens für das Projekt Power Down. Die “Grundlage” für den Leitfaden ist das Thema Peak Oil, also das Fördermaximum beim Erdöl, das sich soeben global einstellt.
Wenn man sich nun mit diesem und ähnlichen Themen beschäftigt, kommt man bald zur Erkenntnis, dass Klimaschutz und Ressourcenschonung heute nichts mehr mit verkappten Ökos zu tun hat. Man muss meiner Meinung nach nicht besonders “grün” sein, um zu erkennen, dass das essentielle Themen für die Zukunft bzw. für die Gegenwart sind. Ich will es im Hinblick auf unsere Zukunft bewusst drastisch formulieren:
“Handle ich intelligent, oder handle ich blöd.”
Blöd sein, ist eigentlich kein anzustrebendes Ziel. Intelligente Menschen hingegen werden für ihre “Gewifftheit” bewundert. Was macht nun einen intelligenten Menschen aus? Nachfolgend eine spontane Definition ohne wissenschaftliche Fundierung: Er oder sie kann seine/ihre Wahrnehmung verschieben, bedeutet, er/sie kann sein/ihr Tun und Handel in einem größeren Kontext betrachten. Wer das schafft und sich auch im Geiste soweit frei machen kann, dass er oder sie unterschiedliche Standpunkte offen anhören und reflektieren kann, den würde ich als intelligent bezeichnen. Also Scheuklappen abstreifen und den Blick auf das Ganze ausdehnen ist angesagt.
Der frühe Morgen ist nun schon etwas später geworden und ich werde mich wieder dem Leitfaden widmen. Ganz in der Hoffnung, dass er künftig auch gelesen wird. Ich glaube er hat Potential, erklärt die Herausforderungen von Peak Oil ganz gut und liefert die Basis für lokale Handlungsmöglichkeiten. Die Brücke vom Wissen zum Tun muss natürlich von jedem selbst gebaut werden, das ist die eigentliche Herausforderung vor der auch intelligente Menschen stehen.
Seit 5 Uhr in der Früh bin ich auf den Beinen und noch nicht ganz am Ziel….der Weg ans Ziel der Träume [Lienz ] ist eben weit. Den Ausgangspunkt nahm meine Reise heute in Bristol (UK). Der Zweck meines Besuchs auf der Insel verbirgt sich hinter den 3 Buchstaben ERA (Energy Resilience Assessment). Wie resilient (widerstandsfähig) sind Unternehmen gegen steigende Energiepreise, die im Kontext von Peak Oil unausweichlich sind. Dabei geht es nicht darum Prozessoptimierung im Betrieb zu betreiben, sondern den Betrieb aus einer strategischen Perspektive zu betrachten. Wie sieht es mit der Zulieferkette aus, woher kommen die Kunden, wie hoch ist der Energieverbrauch im Betrieb und last but not least, wie treffen steigende Tankrechnungen die Mitarbeiter.
Das Grundlegende am ERA ist, dass es nicht darum geht, Details herauszuarbeiten, sondern Verletzlichkeiten und “bottlenecks” aufzuzeigen. Man konzentriert sich auf die zentralen Prozesse, auf die zentralen Produkte. Geleitet wurde das Seminar von Fiona Ward und Graham Truscott, einem “Konvertierten”, der früher “global Head of Brand” für Rolls-Royce plc war.
Rolls-Royce - wie alles begann
Das “Tool” ERA wartet nun auf Erprobung in Österreich. Wer also Lust und Interesse hat, seinen Betrieb einem “Assessment” zu unterziehen, um seine strategische Ausrichtung für die Zukunft festlegen zu können, möge sich melden.
Und jetzt ist die Batterie gleich leer und ich nur mehr 5km vor Lienz…22:25!
In der Sendung Dimensionen auf OE 1 kommt am nächsten Montag (21.6.) um 19.05 die Sendung “Nach dem letzten Tropfen”. Christian Brüser hat zum Thema Peak Oil (die Tatsache, dass wir in absehbarer Zeit die Erdölförderung nicht mehr ausweiten können) und Transition Towns (bürgerschaftliches Engagement im Lichte von Klimawandel, Peak Oil, Finanzkrise…) recherchiert. Unter anderem hat er auch mich als ausgebildeten Transition Trainer interviewt. Was tatsächlich gesendet wird, weiß ich allerdings nicht! Interessant wird es aber in jedem Fall.
Link zur Kurzbeschreibung.
Ich befinde mich gerade auf der Heimreise vom “train the trainer”-Kurs des Tranition-Netzwerkes. Vier Tage wurden 20 Personen “from all over europe” in der Nähe von Utrecht (Holland) von Sophy Banks und Naresh Giangrande gecoached. Am Ende des Kurses wurde ca. 15 Personen (inkl. meiner Person) in den Trainerpool des Transition-Netzwerkes aufgenommen. Bis dato bin ich der einzige österreichische Trainer im Pool.
Der Ort des Geschehens: Stoutenburg Castle
4 Tage intensiven Coachings liegen hinter mir, 4 Tage gemeinsam mit interessanten zukunftsorientierten Personen die sich Gedanken über die Zukunft unserer Gesellschaft machen. 4 Tage zwischen Peak Oil, Klimawandel, Finanzcrash und Verteilungsgerechtigkeit. 4 Tage mit der Vision einer neu gedachten Zukunft.
International macht sich im Transitionnetzwerk eine enorme Dynamik breit. In Österreich sind wir noch nicht soweit. Erste Kurse wurden/werden vom Ökodorf Keimblatt und von Transition Wels abgehalten.
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